Fibromyalgie
Die Effekte von Training bei Patienten mit Fibromyalgie
Das Fibromyalgiesyndrom (FM) ist eine höchst komplexe Erkrankung. Eine Sensitivierung des zentralen Nervensystems (ZNS) wird als eine wesentliche pathophysiologische Veränderung hinter einer Fibromyalgie angesehen.
Die sensorische Reaktion kann durch psychosoziale Faktoren, wie Angst, Depression, Katastrophisierung und biopsychosozialen Stress (z.B. Trauma, negative Kindheitserfahrungen, einschneidende Lebensereignisse oder Infektionen) beeinflusst werden.
Externe Faktoren wie diverse Morbiditäten können ebenfalls zur Pathogenese beitragen. Im ZNS finden verschiedene Veränderungen statt, wie Neurotransmitter-Dysbalance oder veränderte funktionelle Konnektivität in schmerzassoziierten Gehirnarealen.
Derzeit wird FM als eine muskuloskelettale Erkrankung charakterisiert deren Hauptmerkmal generalisierte Schmerzen über einen Zeitraum über 3 Monaten sind.
FM beinhaltet auch das Vorhandensein von in Verbindung stehenden psychischen Störungen wie Depression und Angst, die sich direkt auf die Arbeit, Lebensqualität, sowie die sozialen und beruflichen Funktionen der Betroffenen auswirken. Diese psychischen Störungen sind wesentliche Merkmale für eine FM.
Eine aktuelle Übersichtsarbeit von Andrade und Kollegen untersuchte in Form eines Umbrella Review die Evidenz von Training in der Behandlung von FM. Die meisten Arbeiten waren qualitativ allerdings gering oder moderat.
FM und Training: Ergebnisse
In der Mehrzahl wurden Studien zu Krafttraining und Ausdauertraining untersucht, daneben weniger häufig Aquatraining, Bewegungstherapien (Yoga, Tai Chi, Chigong) und gemischte Programme.
Insgesamt deutet die Evidenz darauf hin, dass Training eine positive Wirkung auf die Behandlung einer FM hat, indem es Depressionen, Angst und Schmerz reduzieren und die Lebensqualität verbessern kann.
Wie sieht es mit einer adäquaten Trainingsdosis aus?
Die Dosierung des Trainings ist bei FM eine wichtige Komponente, da Nebenwirkungen auftreten können. Muskelbeschwerden waren die am häufigsten genannten trainingsassoziierten Beschwerden. Insgesamt gab es keine ernsthaften Nebenwirkungen, so dass eine Trainingstherapie daher in verschiedenen Krankheitskontexten als sicher anzusehen ist.
Die größten Effekte wurden für eine Zunahme der Lebensqualität und eine Reduktion der Schmerzintensität beobachtet.
Fazit
Trainingstherapie, insb. Krafttraining und Ausdauertraining, sind bei FM wirksam. So ist Training auch eine Hauptempfehlung in der deutschen Leitlinie „Fibromyalgiesyndrom“
Quellen:
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