Ana­to­mie

Eine Band­schei­be besteht aus star­kem Faser­knor­pel und liegt zwi­schen zwei Wir­bel­knor­pel. Des Wei­te­ren ist sie von star­ken Liga­men­ten (Bän­dern) umge­ben was ein „her­aus­rut­schen“ unmög­lich macht.

Ein Band­schei­ben­vor­fall (BV) wird als Aus­tre­ten von Band­schei­ben­ma­te­ri­al über die Gren­zen des Band­schei­ben­rau­mes defi­niert.

Wenn eine Band­schei­be sich sicht­bar aus­ge­dehnt hat, aber kein Mate­ri­al aus­ge­tre­ten ist, reden wir von einer Band­schei­ben­vor­wöl­bung.

Vor­kom­men vom Band­schei­ben­vor­fall bei gesun­den Men­schen

  • Es ist wich­tig zu wis­sen, dass BV rela­tiv häu­fig sind, auch bei gesunden/​schmerzfreien Men­schen. Fast jede drit­te gesun­de Per­son mit 20 Jah­ren hat laut der Stu­die einen BV.
  • Fast jede zwei­te gesun­de Per­son mit 80 Jah­ren wird im MRT einen BV fin­den.
  • Band­schei­ben­vor­wöl­bun­gen sind noch häu­fi­ger. Dies sind nor­ma­le alters­be­ding­te Ver­än­de­run­gen.

Risi­ko­fak­to­ren für einen BV

  • Gene­ti­sche Prä­dis­po­si­ti­on (Zhang et al. 2009)
  • Über­ge­wicht (Shiri et al. 2014)
  • Grö­ße von über 1,90m (Shiri et al. 2014)
  • Rau­chen (Huang et al. 2016)

Eine inter­es­san­te Stu­die von Bela­vy et al. 2016 hat gezeigt, dass Astro­nau­ten ein höhe­res Risi­ko hat­ten einen BV zu bekom­men. Wahr­schein­lich durch die Schwel­lung der Ban­schei­be bedingt durch die Schwe­re­lo­sig­keit.

Fazit: Eine Band­schei­be muss belas­tet wer­den um gesund zu blei­ben (Bow­den et al. 2018, Bela­vy et al. 2017)

The­ra­pie­op­tio­nen:

  • Ein BV bedeu­tet nicht, dass man direkt ope­riert wer­den muss: Eine Stu­die von Jacob­son et al. (2001) zeig­te, dass kon­ser­va­ti­ve The­ra­pie und eine Ope­ra­ti­on nach 1 und 2 Jah­ren den glei­chen Effekt hat­ten.
  • Eine Ope­ra­ti­on bie­tet ledig­lich eine schnel­le­re Schmerz­re­duk­ti­on bei Pati­en­ten mit radi­ku­lä­ren Schmer­zen (Ner­ven­schmer­zen durch Kom­pres­si­on).
  • Die Phy­sio­the­ra­pie soll­te auf Schu­lun­gen und Beru­hi­gen des Pati­en­ten abzie­len. Sowie Stei­ge­rung des Selbst­be­wusst­seins durch z. B. stu­fen­wei­se Belas­tungs­stei­ge­rung in Bewe­gun­gen die schmerz­haft oder angst­be­haf­tet sind.

 

Autor die­ses Bei­trags

Noah Fas­si­an
B.Sc Phy­sio­the­ra­py, M.Sc Stu­dent

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